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Manuel Meißner

manuel meißner

Doktorand

Postanschrift:

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Historisches Seminar
Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte Westeuropas
79085 Freiburg im Breisgau

E-Mail: meissnermanuel89@gmail.com

Wissenschaftlicher Werdegang
Promotionsprojekt
Stipendien und Auszeichnungen

 

Wissenschaftlicher Werdegang

Seit
November 2016
Doktorand am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte Westeuropas, Prof. Dr. Jörn Leonhard und am Lehrstuhl für Neuere und Osteuropäische Geschichte, Prof. Dr. Dietmar Neutatz
November 2016 - Mai 2017
Wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Neuere und Osteuropäische Geschichte an der Universität Freiburg
2013 - 2016 Studium der Vergleichenden Geschichte der Neuzeit an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Abschluss Master of Arts
2010 - 2013 Studium der Geschichte, Politikwissenschaft und Archäologie an der Universität Regensburg, Abschluss Bachelor of Arts

 

Stipendien und Auszeichnungen

2017 Alumni-Preis der Philosophischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg für die Masterarbeit „Deutsche und britische Konzeptionen für das östliche Europa während des Ersten Weltkrieges - Ein Vergleich der „Randstaatenpolitik“ Paul Rohrbachs und des „New Europe“ Robert William Seton-Watsons“

 

Promotionsprojekt

„Selbstbestimmungskonzepte und das Selbstbestimmungsrecht der Völker in Deutschland und Großbritannien während des Ersten Weltkriegs.“

Das Selbstbestimmungsrecht der Völker ist einer der zentralen Schlüsselbegriffe des 20. Jahrhunderts. Seine große Bedeutung erlangte es, als es eines der einflussreichsten Schlagworte der Pariser Friedensverhandlungen wurde. Dabei ist es auffällig, dass die Forschung zur Genese des Selbstbestimmungsrechts während des Krieges selbst noch sehr lückenhaft ist. Zumeist wird es noch immer relativ einseitig mit der Person Woodrow Wilsons und dessen 14 Punkten assoziiert. Dieser Fokus wurde auch in der neueren Forschung durch die einflussreiche Studie Erez Manelas zum „Wilsonian Moment“ auf einer globalgeschichtlichen Ebene wiederholt. Eine vergleichbare Aufmerksamkeit konnten im Rahmen wissenschaftlicher Arbeiten zu dieser Thematik lediglich die Bolschewiki und Lenin auf sich ziehen, die mit ihren Deklarationen nach der Oktoberrevolution oftmals als Wilsons Gegenspieler dargestellt wurden. Jedoch ist ein eng begrenzter Forschungszugang, der sich lediglich auf diese zwei Personen konzentriert, unzureichend, wenn man die Entwicklung des Selbstbestimmungsrechts während des Ersten Weltkriegs untersuchen will. Denn bereits lange vor Lenin und Wilson wurde die Frage des Umgangs mit ethnischer Vielfalt in beiden Bündnislagern heftig diskutiert. Dahinter stand zunächst die Hoffnung, die multiethnische Bevölkerung der Kriegsgegner und das Schlagwort des Selbstbestimmungsrechts der Völker für die eigenen Kriegsanstrengungen zu instrumentalisieren. Im Zuge dieser Entwicklung wurden die Gebiete der feindlichen multiethnischen Empires immer mehr zur Projektionsfläche für neue Ordnungsvorstellungen, in denen die Frage der Nationalität eine bedeutende Rolle spielte. Zugleich stellte der Bedeutungsgewinn dieser Kategorien eine Belastung für die imperialen Strukturen der Kriegsteilnehmer dar, die durch das Selbstbestimmungsrecht der Völker zunehmend herausgefordert wurden, indem es bei vielen nationalen Bewegungen den Erwartungshorizont in Richtung einer gleichberechtigten Teilhabe oder Unabhängigkeit förderte und damit den Bestand der europäischen Empires in Frage stellte. Diese Entwicklungen sollen für die Phase des Weltkrieges komparativ in Deutschland und Großbritannien untersucht werden.

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