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Andrés Antolín Hofrichter

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Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand
Doctoral Fellow am Freiburg Institute for Advances Studies
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Historisches Seminar
Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte Westeuropas
Belfortstraße 20
79098 Freiburg im Breisgau
Telefon: +49 761 203 - 97872

                                                                                                                                       

 
 

  

Geburtsdatum

17. März 1979
 

Wissenschaftlicher Werdegang

2002 - 2008Studium der Neueren und Neuesten Geschichte, Philosophie und Wirtschaftspolitik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
2008
Magister Artium
Thema der Magisterarbeit:
Spanische Geschichtswissenschaft in den 1950er Jahren. Jaume Vicens Vives und die Rezeption des esprit des Annales im Kontext der spanischen Forschung
seit Oktober 2008Doktorand am Lehrstuhl für Geschichte des Romanischen Westeuropa an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Prof. Dr. Jörn Leonhard
seit Oktober 2009Doctoral Fellow am Freiburg Institute for Advances Studies
ab Februar 2012Assitent von Prof. Dr. Svenja Goltermann an der Universität Zürich (UZH)

 

Stipendien und Auszeichnungen

seit Oktober 2009Stipendium für Doctoral Fellow am Freiburg Institute for Advances Studies

 

Promotionsprojekt

 Vom katholischen Imperium zur gescheiterten Industrialisierung: Geschichtswissenschaft und franquistische Wissenschaftspolitik im Zeichen des Desarrollismo (1950-1975)

Historiker als Deutungsakteure in ihrem sozio-politischen Umfeld und als Wissenschaftspolitiker im akademischen Bereich haben nicht erst in den letzten Jahren das Interesse der Forschung zur Geschichte der Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert geweckt. Auch das Verhältnis der Wissenschaften im Allgemeinen und der Geisteswissenschaften ins Besondere zu totalitären und autoritären Regimen ist intensiv erforscht und debattiert worden.
Auf internationaler Ebene bisher kaum beachtet, stellt die Geschichte der spanischen Geschichtswissenschaft dabei einen besonders lohnenswerten Untersuchungsgegenstand dar. Vor dem spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) durch eine relativ schwache Institutionalisierung und Professionalisierung ausgezeichnet, durchlebte das wissenschaftliche Feld in der unmittelbaren Nachkriegszeit eine entscheidende Zäsur auf der personellen, institutionellen und inhaltlichen Ebene. Der Versuch einer Festigung der im Sinne des Franco-Regimes etablierten Strukturen geriet jedoch bereits in den 1950er Jahren an ihre Grenzen. Im Kontext der unter dem Stichwort Desarrollo (Entwicklung) bekannten wissenschaftlichen, intellektuellen, politischen und gesellschaftlichen Wandlungsprozesse, welche Spanien in der mittleren und späten Phase des Franco-Regimes durchliefen, konnten sich auch innerhalb der staatlichen Einrichtungen Initiativen etablieren, welche sich abseits der regimenahen Geschichtswissenschaft bewegten und ihre Deutungshoheit bald zu einem hohen Maß, wenn nicht gänzlich erodierten.
Jenseits einer reinen Historiographiegeschichte will dieses Projekt die Geschichte der Geschichtswissenschaft im Kontext der Wissenschaftspolitik des Franco-Regimes erörtern. In Bezug auf die untersuchte Zeitperiode (1950 bis ca. 1975) setzt diese Arbeit an der These an, wonach eine wissenschaftspolitische Aufmerksamkeitsverschiebung in diskursiver, finanzieller und institutioneller Hinsicht von einer anfänglichen Privilegierung der Geisteswissenschaften hin zu einer fast vollkommenen Identifikation von Wissenschaft und Technik entlang der 1950er und 1960er Jahre in Bezug auf die Geisteswissenschaften im Allgemeinen und auf die Geschichtswissenschaft im Besonderen ein Vakuum hinterließ, welches erst die Erosion einer etwaigen regimegeleiteten "offiziellen Geschichtsschreibung" ermöglichte und wissenschaftliche Innovation an ihrem Rande, wenn nicht sogar als ihren Gegenpart situierte. Dabei konzentriert sich das Projekt auf eine dieser Initiativen: Die neue katalanische Wirtschafts- und Sozialgeschichte, welche von der Universität Barcelona ausging und an deren Entwicklung sich sowohl akademische Strategien und Karrieren, neue nationale Narrative und Deutungskonflikte, als auch die viel beschworene Internationalisierung der spanischen Geschichtswissenschaft untersuchen lassen.
Diese Untersuchung soll somit ein Beitrag zur Erforschung von Erosionsprozessen im mittleren und späten Franco-Regime leisten, indem sie der Geschichte der Geschichtswissenschaft als Wissenschaftsgeschichte unter einem autoritären und semi-permeablen Regime nachgeht.

 

Publikationen

  • Rezension zu Jan Eike Dunkhase: Werner Conze. Ein deutscher Historiker im 20. Jahrhundert, Göttingen 2010, in: Historiografìas 1 (2011), S. 111-114.
  • Spanish History of Historiography - Recent Development, in: History Compass 8 (2010), S. 668-681.



 

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